Klicken Sie den Button und in den nächsten Tagen flattert eine elektronische Postkarte vom Weinviertel in Ihre Mailbox :-)
Mit dem Radl eine kleine Tour zu den Produzenten der näheren Umgebung, und daraus mein Essen zubereiten. Wunderbar.
Meine Radtour startete beim Biobauernhof Lahner in Oberkreuzstetten, wo ich von Doris eine weitere Variation von Kürbisverarbeitung ergattern konnte - immer gut, mit den Herstellern zu plaudern. In die Einkaufstasche wanderten zwei Kürbisse, Kürbiskernöl und Knoblauch. Dann die paar Meter rauf zum Biohof Zimmermann, um mein geliebtes Leindotteröl für meine Salate im "Selbstbedienungsschrank" zu kaufen. Nun kam der sportliche Teil: über die sogenannte Alaska, ein welliges Hügelland rund 6 Kilometer bis Herrnleis zum Biobauern Kraft. Dort kann man die Schweinderln begrüßen und dann Schmalz, Leberstreichwurst und Kabernossi kaufen - wenn man den Zusammenhang ausblendet. Ich kann das noch. Außerdem gibts Dinkel-, Kamut- und Roggenmehl für die Brotbackkünste meines Mannes. Und auf gehts, mit vollen Taschen wieder durch das Weinviertler Hüggelland, vorbei an Windrädern welche Haikus tragen, nach Hause zum Kochen.
Das wurde aus dem Einkauf:
Das geht so:
Die Weinviertler fahren mit Gästegruppen auf Rädern / e-Rädern / e-Scootern durch die Landschaft von Biobauern zu Biobauern. Die Besucher plaudern dort mit den Produzenten, besichtigen den Hof, kaufen die angebotenen Waren. Und dann gehts zurück und die Zutaten werden gemeinsam verkocht und verspeist, oooooder - andere Variante: von einem Koch wird aus unseren Zutaten ein herrliches Menu gezaubert. Die Gäste erhalten die Rezepte und können es dann zu Hause nachkochen ;-)
Wie findet ihr das?
"Wie, du bist noch nie gepilgert? Also ich bin schon von ... nach ... in ... Tagen gewandert und ich sage dir, ab dem ... Tag geht man wie von allein, die Füße gehen wirklich von selbst, und was ich da über mich rausgefunden habe! Also wem ich da aller geistig begegnet bin und dann hab ich auch noch so richtig zu mir gefunden. Echt mich selbst gefunden, mitten am Weg."
Wasser. Natürlich muss man auf jeder Wanderung Wasser mitnehmen. Auf diesem Pilgerweg jedoch sind 4-Stunden Märsche ohne eine Einkehrmöglichkeit oder Brunnen nicht ausgeschlossen, und das in grundsätzlich besiedeltem Gebiet, z.B. zwischen Mistelbach und dem Buschberg. Nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte! Aufruf an alle Gemeinden am Jakobsweg: Bitte macht Trinkwasser Labestellen, gut erkennbar, direkt an der Route, mit Bankerl und Sonnen/Regendach. Danke.
Falscher Wochentag? Falsches Monat? Dienstag hat die Buschberghütte zu, Heurigen Dersch in Großrußbach hat nur in den ungeraden Monaten offen: bei beiden wäre es schade, wenn du vor verschlossenen Türen stehst. Erkundige dich bei der Planung der Wanderung, wer und was offen hat. Das Weinviertel ist ruhig, erholsam und ursprünglich, und das wirkt sich auch auf die Verfügbarkeit der Gatronomie aus ...
Gepäck. Wer sagt eigentlich, dass man beim Pilgern einen 10 Kilogramm Rucksack mitschleppen muss? Ganz ehrlich, so viele Sünden hat doch niemand von uns, dass wir auf diese Art Buße tun müssten. Mein Vorschlag zur Variante "backpack light": Übernachte zwei Mal in einer Unterkunft, z.B. im Traubengarten Winkler, und lasse dich mit leichtem Rucksack zum Ausgangs/Endpunkt der Tagesstrecke bringen. Oder schicke dein Gepäck voraus zum nächsten Schlafplatzerl, für beides bietet sich Cepera Personentrans an.
Geh allein oder nimm das richtige Team mit. Suderanten bleiben zu Hause bzw. werden an einer rätselhaften Wegweiser Stelle (ja, die gibt's manchmal) abgehängt: "Du gehst rechts und ich links, dann schaun wir mal ..." Bei meiner Tour waren alle hochmotiviert :-)
Ich empfehle als Mitmarschierer einen guten Fotografen wie Jörg Uckermann. Der Mann trägt nicht nur zusätzlich zum Rucksack seinen Ucker sondern macht auch so grandiose Fotos, dass ich mich nachher gewundert habe, dass es wirklich so schön war.
Verspannter Nacken, schmerzende Kniekehlen? (das hatte ich jedenfalls): schön wenn jemand mit heilenden Händen mit dabei ist, wie Helga Krassnig. Sie strömt das einfach weg und sagt dann sogar, wo du drücken musst damit es nicht wieder kommt.
Plötzlich Lust auf eine andere Haarfarbe? Mit Astrid Lugner im Team lernst du die Pflanzen am Wegesrand nach den färbenden und pflegenden Eigenschaften kennen, und in Ernstbrunn kannst du bei CulumNatura gleich einen Termin beim Naturfriseur wahrnehmen. Und vorher deine glühenden Käsefüße in ein Kneippbad tunken, aber das ist ein Geheimtipp ...
Ihr seht also: prüfet, wer sich pilgernd bindet.
Nächster Termin "Pilgern und Schreiben" im Weinviertel - pilgere hierher.
Windräder: saubere Energie, Energie unabhängig, Energiewende, verschandeln die Landschaft, unglaublich schiach ...? Hm, beides nachvollziehbar.
Nix gegen Energiewende und Windparks an Autobahnen und bei Industriezentren: sinnvolle Sache. So lange es in einem sanft beworbenen Tourismusgebiet noch genügend Aussichten gibt, die von keinem Windrad geprägt sind ... ich habe heuer im Frühjahr nur schwer einen Blickwinkel gefunden, um die schönen Weinviertler Landschaftswellen mit den knallgelben Rapsfeldern zu fotografieren - ohne Windräder. Ich hoffe ja darauf, dass die Technologie der Windenergie so rasant fortschreitet, dass in 20 Jahren aus einem kleinen bunten Kinder-Windrad der Strombedarf für ein Einfamilienhaus gedeckt wird. So eines stelle ich mir dann gern in den Garten.
Aber: jetzt habe ich quasi vor der Haustür den ersten Weinviertler (österreichischen?) Rundwanderweg mit Haikus auf Windrädern!!! Na wenn das keine gelungene Verbindung von Technik und Lyrik ist ;-) Bei einem Haiku Wettbewerb mit dem Thema „Die Kraft des Windes“ wurden acht prämierte Texte auf die Windräder gepickt und man kann 5,5 km lang Haiku wandern oder radeln und während der ganze Strecke darüber diskutieren, ob man Haiku mag oder nicht. Mein persönlicher Haiku Favorit ist nicht auf den zwei Abbildungen und er hat nicht die Form 5-7-5 Silben, so viel verrate ich. Übrigens sind meine bescheidenen Haiku Beiträge leider nicht ausgewählt worden, schade, aber ich werde sie irgendwann ganz klein und versteckt auf irgend ein Windrad im Weinviertel picken. Jawoll :-)
Was ist ein Haiku:
Ein kurzes Naturgedicht, das strengen formalen und inhaltlichen Kriterien unterliegt und das als die kürzeste lyrische Form der Welt gilt.
P.S. Ich könnte ja auch statt "Schreiben und Pilgern am Weinviertler Jakobsweg" einen "Haiku und BlunzenSushi" Workshop anbieten. Wo sind die Weinviertler mit japanischen Wurzeln???
Jede und jeder trägt seine eigenen Geschichten und ihre "Überschriften" im Kopf immer mit sich.
"Warum immer ich?"
"Das ist alles zu viel."
"Wenn es damals anders gewesen wäre, würde ich heute ..."
Beim reflektierten Schreiben und beim Gehen in der meditativen Weinviertler Landschaft bleibt manches am Wegesrand liegen, anderes wird neu gepflückt.
Sie wollen wissen, was Sie in den Rucksack packen müssen? Mehr Info zu "Schreiben und Pilgern am Weinviertel Jakobsweg gibt es hier.
Termine zu Wahl: 28. Juli 2017 oder 15. September 2017
Bekanntgabe der Gewinnerin/des Gewinners hier im Blog und auf https://www.facebook.com/GabrieleUrlaubmitSinn/ - bitte abonnieren für updates.
Buon cammino :-)
UPDATE 19.7.2017: Herzliche Gratulation Jörg, hast du gute Wanderschuhe ? :-)
Die Weinviertler feiern gern. Den Anlass dazu schaffen sie sich auch selbst. Zum Beispiel mit dem krönenden Abschluss einer hervorragenden Idee.
Der Kellergassenverein in Oberkreuzstetten hat seine findige Idee von Losverkäufen zur Finanzierung eines Gemeinschaftskellers erfolgreich in die Tat umgesetzt. Knapp 700 Lose wurden in den vergangenen Monaten verkauft. Dabei wurden attraktive Preise wie Kutschenfahrten und Kellergassenführungen mit anschließender Weinverkostung sowie ein kulinarischer Abend für zehn Personen mit Begleitung aus allen eingelangten Losen gezogen. Das viergängige Dinner mit Weinverkostung fand bei Traumwetter im idyllischen Ambiente der Kellergasse statt und bescherte den Gästen einen unvergesslichen Weinviertler Abend.
Damit auch andere Besucher die Einzigartigkeit dieser Kellergasse mit ihren unvergleichlichen Gewölbekellern und geologischen Einblicken bewundern können, werden Führungen mit Weinkost angeboten: http://www.kellergasse-ok.at oder direkt bei Alois Ullmann unter +43 2263 8595.
Selber machen ist im Trend. Viele Menschen backen ihr eigenes Brot, bauen Gemüse an, halten Hühner oder nähen Kleidungsstücke. Ich verstehe das.
Back to the roots. So haben unsere Großmütter gekocht, gegärtnert und genäht, und das ist für viele wieder ein erstrebenswertes Wissen und Können. Als Ausgleich zum Berufsalltag, als meditatives und kreatives tätig Sein mit den eigenen Händen: vielerorts wird längst überholt geglaubtes Wissen ausgegraben und neu belebt. In Kursen und Fachbüchern suchen Menschen nach Anleitung zu Kräuterkunde, Wein machen oder Filzen. Es wird wieder interessant, wie Produkte und Lebensmittel entstehen, die Konsumenten wollen vom Samenkorn bis zu den verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Nahrungsmitteln Bescheid wissen, Anteil nehmen und im besten Fall "selbst tun". Tun, machen, Unkraut jäten, Teig rühren oder Gemüse fermentieren versus gleichartiger Produkte in den Supermarkt Regalen kaufen, die sich oft nur durch die Aufdrucke auf der Verpackung unterscheiden.
Vorreiter seit 10 Jahren auf dem Gebiet der Vermittlung von altem Wissen in Bezug auf Kräuter ist die Weinviertler Kräuterakademie http://weinviertler-kraeuterakademie.info/.
In meinen Sprach- und Schreibkursen gehe ich gern auf den Wissensdurst nach "Ursprünglichem" ein, und besuche mit meinen Teilnehmern Menschen oder Betriebe, die mit Herz und Seele selber machen. Die gibts im Weinviertel immer öfter. Sind Sie auch eine Selbermacherin, ein Selbermacher? Gerne lesen wir darüber in den Kommentaren :-)
Mehr zu meinen Deutsch Sprachkursen
Mehr zu meinen Schreibkursen
Grün und Gelb ist derzeit die vorherrschende Farbe im Weinviertel. Ich habe versucht, diese Farben auch auf den Teller zu bringen - sehr leicht, wenn man vegetarische Gerichte kocht ...
Meiner grün und gelb Fantasie beim Kochen sind scheinbar keine Grenzen gesetzt: Spinat und Spiegelei, Brot mit gekochten Eiern und Bärlauch, Salat und Löwenzahnblüten, ...
Das Foto oben zeigt eine kürzlich von mir entdeckte Delikatesse: die Spitzen von Trieben des wilden Hopfens (habe ich bisher als wuchernde Plage emfpunden), jetzt ernte ich die Spitzen immer ab und mal schauen, ob ich dem Wuchern Einhalt gebieten kann.
Zubereitet habe ich die Hopfenspitzen so:
2 Minuten blanchiert, in Knoblauch Butter geschwenkt und zart mit Bröseln bestreut. Dazu gabs Erdäpfel. Schmeckt wirklich toll. Die stacheligen Härchen an den Trieben haben sich beim Kochen offenbar verflüchtigt :-)
Milch von der Kuh deines Vertrauens, und nach 8 Stunden selbstgemachtes Joghurt ernten? Ich habs probiert. "Meine Kuh" lebt 5 Minuten zu Fuß von mir entfernt, aber es funktioniert auch mit Milch aus dem Supermarkt.
Zu viel Milch für das Müsli aufgewärmt - da hab ich schnell nachgeschaut, ob ich nicht selbst Joghurt herstellen kann. Und es geht ganz leicht:
Urgeschichte ist ständig präsent im Weinviertel. Vor 17 Millionen Jahren war im Großraum des heutigen Wien ein tropisches Meer, das im Norden bis Falkenstein im Weinviertel reichte.
Von diesem Meer zeugen heute noch Abermillionen von fossilen Muscheln und Meeresschneckenhäusern, die teils an der Oberfläche und teils nur wenige Meter unter der Erde auffindbar sind. Bei einem Spaziergang zum Heiligen Berg in Hautzendorf fand ich am Wegesrand unter dürrem Laub kleine Kalkmuscheln und Muschelteile in großer Zahl, beeidruckend. Muscheln sammeln kenne ich sonst nur vom Strand in Italien oder Griechenland ;-)
Die Erdöl- und Erdgasvorkommen im Marchfeld haben ihren Ursprung auch in der Urzeit dieses tropischen Meeres in unserer Gegend.
Ich habe ein Geschichtsbuch entdeckt, das lustig zu lesen ist! Wirklich, es strotzt vor Fakten und gut beschriebenen Zusammenhängen der Geschichte des Weinviertels, und es ist trotzdem unterhaltsam. Und darin kommen die "verdutzten Awaren" vor - hihi, hoho :-)
Das Buch heißt "Veltlinergrün und Ährengold" (schön, nicht?) und gibt im Untertitel einen Vorgeschmack auf die Geschichte zwischen Manhartsberg und March. Der Autor ist W. H. Prenner. Dieser Autor ist meiner Recherche nach "nur" Hobbyhistoriker, verfügt aber über unglaubliches Wissen und einen witzigen Erzählstil. Er verbindet die Geschichte des Weinviertels mit der Weltgeschichte, so kommt er im Kapitel über Retz zu den Hussitenkriegen, von Poysdorf zum Gilgamesch Epos und von Großmugel zu den Kelten.
Ja, und Prenner schreibt, als ob er dabei gewesen wäre ... ich muss immer noch lachen, wenn ich im Kapitel über die Völkerwanderung von den kriegerischen Awaren lese, die immer wieder friedliche slawische Sippen nördlich der Donau überfielen und komplett ausraubten. Das verdroß die Slawen sehr. Im Jahre 623 kam ein fränkischer Kaufmann des Weges, bot den Slawen Waffen an und unterrichtete sie in Benützung dieser. Tja, und so stellten sich Erfolge in der Verteidigung gegen die verdutzten Awaren ein ...
Falafel auf weinviertlerisch. Schmecken köstlich, sind aber in genau dieser Zusammensetzung leider nicht nachkochbar. Warum? Lesen Sie die Zutatenliste ...
Aus diesen Zutaten sind meine wirklich "einmaligen" Weinviertler Falafel gemacht:
So - und wer kann das jetzt nachkochen????? Sind Sie auch ein guter "Restlverwerter"? Über Kommentare freue ich mich.
Eine Ballveranstaltung in kilometerlangen Gängen eines Weinkeller Labyrinthes, das ist sicher weltweit einzigartig. Nächstes Jahr hoffentlich wieder!
Sogar das Marketing funktioniert für den Erdball im "verruckten Dorf" ganz anders. Da erzählt ein Tiroler Unteroffizier bei einer Tanzveranstaltung in Wiener Neustadt einer Kärntner Freundesgruppe von diesem außergewöhnlichen Ereignis, und die Kärtner kommen dann tatsächlich zum Erdball.
Hausherr Friedl Umschaid hat bereits zum 17. Mal im Kellerlabyrinth unter den Weingärten ein üppiges und sinnesfreudiges Fest veranstaltet.
Die einzelnen Kellergänge bieten jeweils eine Welt für sich. Hinter jeder Ecke gibt es neue live Musik und Kulinarisches, bunte Verkleidungen und skurile Dekorationen. Bei dem breiten musikalischen Programm von Jazz und Balkanrock über Liederpoeten und Volksmusik war folgende Weinkeller Philosophie nötig: Soll man einer der fantastischen Bands von Anfang bis Ende zuhören oder sich immer wieder losreißen und von anderen Musikern überraschen lassen? Aufs Leben umgemünzt wäre das die Entscheidung, sich einem Thema voll und ganz zu widmen und darin Experte zu werden, oder breites Wissen auf verschiedensten Gebieten zu erwerben. Dieser grundlegenden Frage wurde man am ehesten beim Wandeln im mystischen "Stuhlgang" - das ist eine ganz spezielle Kellerröhre in Herrnbaumgarten - gerecht.
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In meinen Seminaren machen wir täglich einen Ausflug in der wunderschönen Landschaft des Weinviertels oder zu außergewöhnlichen Veranstaltungen. Passt mein Kursangebot für Sie?
Finden Sie es heraus unter "Warum meine Deutschkurse anders sind" .
Die Landschaft des Weinviertels ist unter der weißen Schneedecke fast feierlich ruhig. Übrigens, kennen Sie das Wort Labsal?
Wenn ich mit meinen Gästen durch das Weinviertel fahre werde ich oft gefragt, wie die wellige, sanft hügelige Landschaftsform mit ihren runden, dünenartigen Oberflächen entstanden ist.
Lössland
In der Eiszeit vor 2,5 Mio Jahren wurden weite Gebiete des Weinviertels durch Winde mit Löss bedeckt. Das sind leichtere, ausgeblasene Sedimente aus Überschwemmungsgebieten im Alpenvorland, bestehend aus Kalk- und Sandteilchen, welche in langen Dünen aufgeschichtet wurden. Dieser Löss bietet fruchtbaren Boden und hat ermöglicht, das jahrhundertelang die vielen Weinkeller händisch in die Erde gegraben werden konnten.
Diese weichen und runden Formen finden sich auch in der schlichten Architektur der Presshäuser in den Kellergassen wieder. Die weißen Fassaden spielen herrlich mit Licht und Schatten.
Hier bei uns im Weinviertel thronen kaum stolze Burgen oder Schlösser auf den Kuppen der Hügel, sondern es schmiegen sich die Dörfer in die Täler und Mulden, und meist ragt nicht einmal der Kirchturm über die Landschaftswellen hinaus. Eine unglaublich beruhigendes Labsal für Auge und Seele.
Eine zauberhafte Kulisse sind die kleinen, meist weißen Presshäuser der Kellergassen mit ihren tiefen Kellerröhren, hier taucht man ab in andere Welten und steigt verwandelt wieder hinauf.
Die idyllische Loamgrui (=Lehmgrube) ist nicht nur eine Kellergasse, sondern gleich ein ganzes Kellerdorf. Verbunden mit den unter Naturschutz stehenden Hohlwegen ist sie einzigartig im Weinviertel. Jährlich findet hier ein großer Adventmarkt statt, der tausende Besucher anzieht und bereits seit 24 Jahren wegen seiner einzigartigen Lage ein Fixpunkt für Gäste und Einheimische ist. Organisator Peter Hödl: "Ohne unsere rund 120 Helfer ist diese große Veranstaltung nicht möglich, es wird so viel mitgeholfen und zum Beispiel kiloweise Kekse und Kuchen gebacken." Von 80 Kellern haben 50 geöffnet und bieten ein rundes Angebot an weihnachtlichen und kulinarischen Genüssen. "Wir haben immer zusätzlich vielfältiges Programm, wie den Adventkalender-Hohlweg, Krippenspiel und Einzug vom Nikolo. Für jeden ist etwas dabei," macht Hödl schon jetzt Lust auf den Adventmarkt 2017.
Am 31. Oktober gehen auch in Österreich schon seit mehr als zehn Jahren viele Kinder gruselig verkleidet von Tür zu Tür und werden mit Naschsachen beschenkt. Aber im Weinviertel gibt es rund um Allerheiligen einen ganz anderen Brauch, der schon jahrhundertelang besteht: im Wirtshaus trifft man sich und spielt um einen Striezel (ein süßes Gebäck).
Die Damen vom Turnverein Kreuzstetten pflegen den Brauch des Striezelposchens rund um Allerheiligen bereits seit 30 Jahren. "Das ist für uns ein Fixpunkt, wir treffen uns an unserem Turn-Donnerstag und würfeln um Striezel, da gibt es viel Gelächter und Spaß dabei," erklärt Obfrau Agnes Schertler. Die flotte Damenrunde erinnert sich daran, dass früher nur die Männer mit Schnapskarten um Striezel gespielt haben, und das seit ewigen Zeiten. Historische Aufzeichnungen geben bekannt, dass im Gasthaus Riedenthal im Jahr 1905 das althergebrachte Würfeln um das süße Gebäck durch Kartenspiel ersetzt wurde, vermutlich wollte man so neue Kunden anlocken. Außerdem hatte der gewonnene Striezel eine zusätzliche Bedeutung, wollte doch mancher Bursch diesen seinem Mädchen schenken. Die Schwierigkeit lag häufig darin, die kostbare Fracht heil aus dem Gasthaus hinauszubringen. "Außerdem wurde früher vom Tafpaten, auch Taufgöd genannt, zu Allerheiligen und Neujahr ein Striezel dem Taufkind überreicht," wissen die Kreuzstetter Turnerinnen.
Vor 17 Millionen Jahren war das heutige Weinviertel von einem tropischen Meer bedeckt. Mangrovenbäume am Sandstrand und viele Fische, Krebse und Muscheln tummelten sich damals im warmen Wasser.
Das Weinviertel ist rund 500 Kilometer vom nächstgelegenen Meer, der Adria, entfernt. Um so erstaunlicher ist es, wenn beim Umgraben im Gemüsegarten oder im Weingarten Kalksteine mit eingeschlossenen fossilen Muscheln zu Tage kommen, oder fossile Muscheln an manchen Stellen einfach "am Boden liegen".
Die Ursache ist ein tropisches Meer, das vor Millionen von Jahren unser Gebiet bedeckt hat. Die Meeresablagerungen haben sich in vielen Schichten verdichtet und sind an zahlreichen Stellen im Weinviertel nachweisbar. Und eine ganz spezielle Besonderheit wurde vor wenigen Jahren erst entdeckt: das größte fossile Austernriff der Welt! Die fossilen Austern des Korneuburger Beckens sind die größten Austern, die jemals existierten. Ihre Schalen wurden bis zu einem Meter lang. Zu besichtigen ist dieses Naturwunder in der Fossilienwelt in Stetten und während der geöffneten Saison mache ich mit meinem Deutschkurs auch gerne einen Ausflug dorthin.
Angst vor der Grippezeit? Bei einer Wanderung durch das spätsommerliche Weinviertel sammeln Sie unter kundiger Anführung einer Kräuterbäuerin stärkende Zutaten für Ihr Immunsystem.
Wer mit Helga Eisenhut eine Kräuterwanderung unternimmt, geht zukünftig mit anderen Augen durch die Natur und wird immer ein Sackerl oder Körbchen zum Sammeln dabei haben. Denn die Vielfalt und die Wirkung unserer heimischen Wildkräuter und Wildbeeren ist schier unerschöpflich. "Jetzt vor der Grippezeit können wir mit natürlichen Vitamin C Lieferanten unser Immunsystem stärken," verrät die Kräuterbäuerin Helga Eisenhut. "Zum Beispiel mit den roten Beeren vom Dirndlstrauch, oder auch gelber Hartriegel genannt, diese können in kleinen Mengen roh genossen werden oder es wird köstliche Marmelade daraus." Bei Husten kann Tee aus wildem Dost getrunken werden, oder die Blättchen kommen fein gehackt in Aufstriche. Spitzwegerich und Kapuzinerkresse gelten als natürliches Antibiotikum, solange diese noch nicht von den ersten Frösten erwischt wurden, sollten diese so oft wie möglich genossen werden um sich gegen Verkühlungen zu wappnen.
Natürlich versus gezüchtet
"Ich habe zwar Petersil und Schnittlauch im Garten, verwende aber viel lieber natürlich Kräuter, weil diese bei weitem mehr Inhaltsstoffe bieten," erklärt Eisenhut. Zum Würzen finden bei der Kräuterpädagogin Schafgarbe, Dost und Kapuzinerkresse für Salate, Suppen und Aufstriche Verwendung. Spinat wird grundsätzlich aus Brennessel und Giersch zubereitet. "Der Giersch ist der Schreck jedes Gärtners," lacht Eisenhut, "bei mir kommt er nicht einmal zu Blüte, denn ich ernte sofort alle Blätter und wir verspeisen sie in allen Varianten. Ohne ihn wäre meine Speiseplan viel leerer, darum bin ich froh Giersch im Garten zu haben."
Menschen, die sich tief in ein Thema versenken und dieses mit ihrer Begeisterung aufleben lassen, sind glücklich und stecken andere mit ihrer Lebensfreude an. Diese Erfahrung habe ich schon öfter machen dürfen.
Franz Mathias hält ungebrochen den österreichischen Rekordkürbis seit 2013 mit 669 Kilogramm.
Ein T-Shirt im schönsten Kürbisorange mit der Aufschrift "Austrian Giant Pumpkin Growers" läßt keinen Zweifel am Hobby von Franz Mathias: er züchtet seit fünf Jahren riesige Kürbisse und nimmt mit seinen Exemplaren an den österreichischen Staatsmeisterschaften teil. Diese finden jährlich Mitte Oktober in der Garten Tulln statt und noch nie war ein anderer Kürbis größer als der aus Mathias' Zucht vor drei Jahren. Mathias beschreibt die Faszination so: "Schon die Auswahl des Fruchtansatzes, der für die Zucht ausgewählt wird, ist spannend. Jetzt, in der Hauptwachstumsphase, nimmt die Frucht täglich an die 13 Kilo zu, das ist einfach unglaublich. Dafür brauchen meine zwei Pflanzen 4.000 Liter Wasser pro Woche."
Perfekte Bedingungen bieten
Mathias hat nach mehreren Bodenanalysen den sehr kalkhältigen und dichten Boden durch wiederholtes Einarbeiten von Pferdemist gelockert. Weiters wächst die Riesenpflanze unter einem Foliengewächshaus und ist somit relativ von Witterungen geschützt. "Heuer waren aber bisher ideale Bedingungen, keine langen und heißen Trockenperioden, und eher warme Nächte," freut sich der junge Züchter. Dennoch werden die beiden hoffnungsvollen Kürbisse, die derzeit jeweils rund 400 kg schwer sind, mit Tüchern und Schirmen vor zu intensiver Sonnenbestrahlung geschützt, und bei großer Hitze mit feuchtem Nebel verwöhnt. Und sollte trotz aller Vorsicht die Oberfläche der Giganten beschädigt werden, muss Babypuder die Wunde heilen.
Weil es so schön ist
Wer einen grünen Daumen hat, kann ihn auf vielen Gebieten ausleben. Verschiedenste Sorten und Raritäten von Feigen und Paradeisern sind ebenfalls im Gartenparadies von Franz Mathias anzutreffen, teils kauft er besondere Exemplare ein, teils zieht er sie aus Samen oder Stecklingen. "Es macht mir einfach Freude, die Pflanzen beim Wachsen zu beobachten und die unterschiedlichen Früchte zu vergleichen," erklärt der Oberkreuzstetter. Derzeit wird jeder reife Paradeiser sofort verspeist und damit gleich geschmacklich getestet.
Seitdem viele Menschen auf Fleisch in ihrer Ernährung verzichten, kommen Hülsenfrüchte eine wichtige Bedeutung als Eiweiß-Lieferant hinzu. Und in der Tat werden auch in unserer Weinviertler Umgebung verschiedenste dieser kleinen Kraftbomben angebaut.
Die Vereinten Nationen haben 2016 zum "Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte" ausgerufen.
Hülsenfrüchte spielen bei der Ernährung von Mensch und Tier eine wesentliche Rolle. Der Anbau dieser kleinen Kraftbomben in Niederösterreich konzentriert sich auf das Gebiet Marchfeld und südliches Weinviertel. Bohnen, Grünerbsen und Grünsoja werden hauptsächlich als Tiefkühlgemüse verwendet. Körnererbsen werden eher im Trockengebiet im Osten Österreichs angebaut und fast ausschließlich als Futtermittel verwendet, die Ackerbohne gedeiht besser in den niederschlagsreicheren Gebieten und wird zum Teil als Saatgut für Gründüngung und ebenfalls als Futtermittel verwendet. Bei den Ackerkulturen wird Soja großflächig mit bis zu 400 ha im Marchfeld, Bezirk Bruck/Leitha und im Mostviertel angebaut.
Nachfrage nach österreichischen Produkten
Speisesoja und Futtersoja sind aufgrund des hohen Eiweiß- und Energiegehaltes ein oft verwendetes Nahrungs- und Futtermittel. Herbert Zimmermann aus Kreuzstetten sieht generell bei Hülsenfrüchten einen Trend zu einheimischen Bioprodukten. Er baut seit zwei Jahren drei verschiedene Arten von Linsen sowie Kichererbsen an, die er teils selbst vermarktet und teils an Händler abgibt. „Hülsenfrüchte sind für uns Bio-Betriebe im Weinviertel eine gute Ergänzung in der Fruchtfolge,“ erklärt Zimmermann „Die Hülsenfrüchte sollten möglichst trocken geerntet werden, da im Bio-Landbau aber immer auch diverse Beikräuter dabei sind, ist nach der endgültigen Trocknung eine anschließende Reinigung unbedingt erforderlich,“ beschreibt der Landwirt weiter die Besonderheiten der Ernte von Hülsenfrüchten.
Martin Kromer betreibt einen Bioladen in Mistelbach und hat vor allem bei Sojaprodukten eine Zunahme im Verkauf beobachtet: "Für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ist Soja als Basisprodukt für Aufstriche, Tofu oder Milchersatz unumgänglich." Kromer legt Wert auf österreichische, biologische und gentechnikfreie Produkte in seinen Regalen. "Aber leider wird im Inland nicht genügend an Hülsenfrüchten produziert, sodass ich auch importiere Ware in guter Qualität anbiete," erklärt Kromer.
Herbert und Petra Zimmermann vor ihrem Ab Hof Verkauf in Oberkreuzstetten.
Martin Kromer mit Sojabohnen und Linsen, angebaut in nächster Umgebung.
Schon viele Generationen vor uns haben kleine und große Wallfahrten unternommen, um zu innerer Läuterung zu gelangen oder um Segen für ein Vorhaben zu bitten. Als ich heuer bei einer Bäurinnen Wallfahrt im Rahmen einer sommerlichen Nachmittagswanderung teilnehmen durfte, konnte ich die Kraft dieser gemeinsamen Bittgänge spüren.
Gebietsbäuerin Eva Weigl lud zur Wallfahrt ein und an die 50 Bäuerinnen folgten gerne dem Aufruf zum Pilgern. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde über Feld und Flur rund um Oberkreuzstetten gewandert und bei einigen der Marterln Halt gemacht, um von Maria Strobl Wissenswertes über die Hintergründe der Errichtung der Flurkreuze zu erfahren und gemeinsam zu beten und singen. Pater Helmut Scheer begleitete die Gruppe und wies bei der anschließend gefeierten Messe auf die tiefere Bedeutung der Wallfahrt hin: "Wenn sich Menschen in Gemeinschaft finden und aus den gleichen Beweggründen ein Stück Weg zusammen gehen, entsteht tiefe Verbundenheit und große Freude."
Bei der Durchfahrt durch den Ort Harmannsdorf-Rückersdorf fiel mir eine Holzbrücke auf, die viele Tafeln mit Namen und Geburtsdaten trägt. Das machte mich neugierig, und ich stieß auf eine wunderbare Geschichte mit außergewöhnlichen Menschen.
Unzählige außergewöhnliche Projekte hat die Initiative Rückersdorf unter ihrem Obmann Karl Paul die vergangegenen 26 Jahre auferstehen lassen. Der unermüdliche Landwirt, mittlerweile in Pension, findet das ganz normal und möchte nicht viel Aufhebens um die Vorzeige Aktionen machen. "Ich möchte die Geselligkeit und Lebendigkeit im Ort erhalten und unterstützen, und mir fallen dazu einfach viele Umsetzungsmöglichkeiten ein," so der bescheidene Initiatior Paul, der erst kürzlich den Vorsitz des Vereines abgegeben hat.
Die Liste der Errungenschaften aufgrund der beherzten Tatkraft der über 60 Vereinsmitglieder ist lang und jede Art von Jubiläen kamen für neue Ideen gerade recht. Zum Beispiel das Jahr 1996, wo das tausendjährige Bestehen des erstmalig urkundlich erwähnten Namens Ostarrichi gefeiert wurde. Karl Paul dazu: "Damals dachte ich, das ist doch ein schöner Anlass um im Ort 1000 Obstbäume zu pflanzen." Gesagt, getan, heute ist Harmannsdorf-Rückersdorf ein blühender Obstgarten. An Straßenrändern, in privaten Gärten und im ehemals verwilderten Pfarrgarten fruchtet es in schönster Vielfalt. "Naja, und dann hatten natürlich sehr viele Äpfel, und was lag näher als Apfelsaft daraus zu pressen und sie zum Selbstkostenpreis den Bürgern zu Verfügung zu stellen."
Auch der Millenniumswechsel hinterließ in Harmannsdorf-Rückersdorf bis heute ein Zeichen. Eine Holzbrücke für Fußgänger über den Donaugraben wurde von der Initiative in Eigenregie errichtet, und an den beiden Brückenbögen prangen Metalltafeln mit vielen Namen. Was es damit auf sich hat? "Das ist unsere Generationenbrücke, und darauf sind die Namen aller Ortsbewohner verewigt, die zum Stichtag 1.1.2000 hier gewohnt haben, und zwar nach Geburtsjahr geordnet," erklärt Paul.
Schier endlos sind die bereits umgesetzten Ideen der Initiative, von einem Aussichtsturm über ein Biotop bis zum Themen-Waldweg, und noch viele weitere Geistesblitze warten in den Köpfen der Mitglieder.
Dass auch der soziale Gedanke und Mitmenschlichkeit nicht zu kurz kommt, beweisen Unterstützungprojekte für schuldlos in Not geratene Menschen. "Können Sie sich noch an das Hochwasser vor einigen Jahren in weiten Teilen Niederösterreichs erinnern? Damals haben wir spontan viele Spenden gesammelt und geholfen," erinnert sich Karl Paul. Er ist ein Vorzeigebeispiel an einem erfüllten Leben.
Das nenne ich eine hervorragende Investition für kommende Generationen: drei junge Burschen aus Kreuzstetten pflanzen verschiedenste Obstbäume und pflegen diese auch, um der örtlichen Bevölkerung eine Vielfalt an Früchten zu bieten.
Diese Idee von drei Burschen mit einem grünen Daumen wird auch die nächsten Generationen noch begeistern. Franz Mathias, Can Halmágyi und Daniel Gepp gaben den Anstoß für die Pflanzung von verschiedensten Obstbäumen, die öffentlich zugänglich sind und der Ortsbevölkerung zum Kosten und Naschen der Früchte zu Verfügung stehen werden.
Die insgesamt 46 Jungbäume wurden größtenteils bei der Obstbaumschule Schreiber in Poysdorf bezogen, aber auch aus eigener Zucht bereitgestellt und umfassen ein breites Spektrum an Vielfalt: alte und neue Apfelsorten, verschiedene Zwetschken und Birnenarten, Marille, Pfirsich und sogar Exoten wie Kiwi, Feigen und Kakis oder Indianerbanane fanden ein neues Zuhause. "Es gibt so viele Obstarten, ich möchte der Bevölkerung hier einen Auszug der Bandbreite näher bringen," erklärt Franz Mathias. "Natürlich werden wir die Obstbäume auch in Zukunft betreuen, sie werden zu besseren Kennung beschriftet, und je nach Anforderung gepflegt und geschnitten werden", beschreibt der begeisterte Hobby Gärtner, der sich auch als Riesenkürbiszüchter bereits einen Namen gemacht hat.
Wer diese Wurst nicht kennt, versäumt etwas. Salami vom Allerfeinsten. Und ich bin schon neugierig, was die beiden einfallsreichen Schafbauern als nächstes kredenzen.
Manfred und Johanna Donner schmücken ihre Schafsalami ab nun mit der Auszeichnung zum Speckkaiser in der Kategorie Rohwurst mit der Siegerurkunde der Ab Hof Messe in Wieselburg.
Der Prämierung zum Sieg ging ein Jahr lang intensive Vorbereitungsarbeit voraus. In Zusammenarbeit mit der Fleischerei Hiess aus Asparn an der Zaya wurde immer wieder verkostet und getestet, bis schlussendlich das hervorragende Ergebnis nach einer optimalen 6-wöchigen Reifephase der Salami in Wieselburg der Jury präsentiert werden konnte. Manfred Donner erklärt: "In diesem Produkt steckt die Zusammenarbeit von Landwirt und Gewerbetreibendem. Von uns kommt das hochwertige Lammfleisch, ausgesuchte zugeputzte Stücke wurden dann von Reinhard Hiess unter seiner besonderen Rezeptur zum vollendeten Produkt verarbeitet."
Familie Donner freut sich schon auf ein weiteres intensives Arbeitsjahr. Vorerst steht die Teilnahme im Finale des Genußkrone Österreich Bewerbes im April an, und dann wird weiter intensiv an einer neuen Spezialität gearbeitet, die sich im nächsten Jahr wieder einer Bewertung stellen wird.
Viele Künstler haben sich im Weinviertel niedergelassen und finden hier Inspiration und Ruhe für ihre Werke. So auch zwei vielseitige Künstler in Neubau, Bezirk Mistelbach.
Der Werkstoff Holz inspiriert viele Künstler wegen seiner Vielseitigkeit, Lebendigkeit und nicht zuletzt wegen seines Eigenlebens.
Peter Christ ist gelernter Tischler und führt zu den selbst gemachten Prunkstücken in seinem Haus in Neubau. "Diese Falttüre ist aus Eiche, teils geschnitzt und bemalt, und beidseitig mit Einlegearbeiten versehen, wie hier mit Perlmutt," beschreibt der gebürtige Waldviertler sein Werk. Die Kücheneinrichtung ist großteils selbst gemacht und wahrlich ein Unikat. Auch nach vielen Jahren des intensiven Kochens verziehen sich die Fronten nicht, und sind mit den Einlegearbeiten aus gestanzten Hornplatten ein außergewöhnlicher Augenschmaus. "Holzmöbel sind sehr gut kombinierbar, zum Beispiel mit Marmorplatten und Eisenbeschlägen. Hier ist eine Kommode, die ich in alter Stollenbauweise angefertigt habe, handgehobelt und handgeschliffen," erklärt der Künstler. "Der Hobel muss pfeifen, hat mein Lehrherr immer gesagt, man braucht wirklich viel Schwung bei der Arbeit," erinnert sich Christ.
Holz hat den vielseitigen Künstler sein ganzes Leben lang nicht losgelassen. Nach verschiedenen Lebensstationen wie Griechenland und Wien nun schließlich in Neubau angekommen, ist Christ nach wie vor unermüdlich kreativ tätig und malt Bilder in Öl, Aquarell und Kreide, erstellt Bühnenbilder und Skulpturen oder fertigt Holzschnitte an. Dabei freut es ihn besonders, wenn eine gewachsene Struktur im Holzbrett in sein geschnitztes Bild einfließt, und im fertigen Druck dann einen zentralen Platz einnimmt.
Ebenfalls in Neubau beschäftigt sich Florian Klos mit seinen künstlerischen Arbeiten. Auch er entdeckt neben der Malerei und Computergrafik immer wieder das Material Holz neu. Zum Beispiel hat er stilisierte hölzerne Musikinstrumente erschafften und darauf seine wundersamen Bilderwelten gemalt.
Gleich vorweg: "Das originale Weinviertler Brot" kenne ich auch nicht, aber ich habe schon öfter Brot von Hobbybäckern und professionellen Bäckern gegessen, das einfach umwerfend gut geschmeckt hat. Egal ob Weizen, Roggen oder individuelle Mehlmischungen, wenn das Getreide im Weinviertel gewachsen ist und das Brot mit Sauerteig gebacken wurde, dann ist es für mich ein richtiges typisches Weinviertler Brot.
"Wenn die Mischung aus Mehl, Wasser und Gewürzen als Brotwecken aufgeht, ist das für mich immer wieder wie ein Wunder," schwärmt Gerti Mathias aus Oberkreuzstetten. Die erfahrene Hobbybäckerin stellt schon seit über 15 Jahren Brot und Gebäck her, und verarbeitet alle zwei Wochen rund acht Kilogramm Mehl zu duftenden, knusprigen Brotlaiben. "Auf einige der Brote wartet schon meine Großfamilie, und einige friere ich ein damit wir 14 Tage damit auskommen," erklärt Mathias. Früher hat sie geringere Mengen gebacken und selbst den Teig gerührt, seit sie einen professionelle Rührmaschine und einen großen Brotbackofen hat, ist die Arbeit jedoch effizienter geworden. "Aber beim Brot backen darf man es nicht eilig haben und muss sich schon einen halben Tag Zeit nehmen," schmunzelt die Hobbybäckerin, "dafür ist der Geschmack einfach unvergleichlich."
Auch Alois Ullmann bäckt sein Brot selbst, und zwar in einem selbst gebauten Lehmbackofen neben seinem Weinkeller. In diesem urigen Ambiente ist die Jahrtausend alte Kultur des Brotbackens noch richtig spürbar. "Ich will in meinem Brot nur natürliche Zutaten haben, das Mehl male ich mir selbst und auch die Gewürzmischung stelle ich eigens dafür her," erklärt Ullmann.
Wer selbst sein eigenes Brot bäckt und den duftenden Laib aus dem Ofen holt, ist immer wieder stolz und beeindruckt, dieses vermeintliche allerwelts Grundnahrungsmittel mit den eigenen Händen hergestellt zu haben. Schon allein die Zusammensetzung der verwendeten Getreidearten ist schier unerschöpflich, die gängigsten davon sind Weizen-, Dinkel- und Roggenmehle und verschiedenste Kombinationen daraus. Die Zugabe von Gewürzen, Körnern oder Samen unterliegt ebenso der Fantasie wie die Frage nach Verwendung von Backformen oder händisch geformten Laiben oder Wecken.
Wahre Glaubenskriege entfachen sich um die zwei Arten der Triebmittel: Germ oder Sauerteig. Germ ist für viele die praktikablere Art für für das Aufgehen lassen des Teiges, der zeitintensivere und heiklere Sauerteig liefert jedoch den typischen, angenehm säuerlichen Geschmack eines deftigen Landbrotes.
Zeitlich gesehen ist Brotbacken im privaten Haushalt eine Tätigkeit, die je nach Routine einige Stunden in Anspruch nimmt. Bei der Verwendung von frischem Sauerteig muss dieser über einige Tage angesetzt werden, das Mischen und Kneten der Teigmasse dauert zwar nicht lange, aber danach ist eine stundenlange Rastzeit für den Teigling einzuplanen. Das heißt, obwohl die manuelle Arbeit nicht wirklich lange dauert, muss der gesamte Vorgang des Aufgehens und Backens natürlich immer im Auge behalten werden.
Ich esse meinen Gartensalat gern mit dem dunklen, kräftigen Kürbiskernöl. Besonders schön ist es, wenn die Kürbisse auf den Feldern meiner Weinviertler Umgebung wachsen, und ich von der Blüte bis zum "Plutzer" - der großen Kürbisfrucht zuschauen kann.
Das Weinviertel trägt maßgeblich zur Produktion des berühmten Steirischen Kürbiskernöls bei.
Die Ernte der Kürbisse ist in vollem Gang und wird bis Ende Oktober andauern. Dies erfolgt in mehreren Schritten. Zuerst werden die Kürbisse mittels Kürbisschieber von der Ranke getrennt und in lange Reihen geschoben, so reifen sie dann noch bis zu einer Woche nach. Mit der Erntemaschine werden danach die Kürbisse aufgenommen und in Kerne und Fruchtfleisch getrennt. Das Fruchtfleisch mit der Schale kommt wieder aufs Feld, wo es als Dünger weiterverwendet wird.
Leopold Widy aus Großrußbach erzählt: "Einige Bauern vom Bezirk Korneuburg und Mistelbach haben sich zur Kürbisproduktions- und Vermarktungsgemeinschaft eGen in Kreuzstetten zusammengeschlossen. Ich baue auf meinen Feldern bei Karnabrunn und Großrußbach die Sorte Gleisdorfer Klassik in Bioqualität an." Zusätzlich zum Kürbisöl bei seinem Ab Hof Verkauf hat Widy noch Speisekürbisse angebaut. "Diese werden aber von Hand geerntet," erklärt er.
Nach der Ernte werden die Kerne zur Weiterverarbeitung in die Kürbistrocknungsanlage gebracht, wo sie zuerst gewaschen und dann in einem großen, beheizten Becken bei 50 Grad schonend erwärmt und somit getrocknet werden.
Die Kerne haben bei der Anlieferung ungefähr 50 Prozent Feuchtigkeit, und wenn sie nach der Trocknung zwischen sechs bis acht Prozent aufweisen, ist die ideale Haltbarkeit gegeben. Der Trocknungsvorgang von fünf Tonnen Kürbiskernen dauert um die 12 Stunden. Streng getrennt nach Hersteller und nach Kriterien Bio oder nicht Bio werden die Kerne dann verpackt und in der Steiermark in den Ölmühlen gepresst.
Die Nachfrage nach Kürbiskernen ist in den letzten Jahren gestiegen. Für das berühmte Steirische Kürbiskernöl gibt es in der Steiermark selbst zu wenig Rohware, sodass nach strengen Richtlinien auch in Niederösterreich der Gleisdorfer Ölkürbis angebaut wird. Über ein Drittel der gesamten Produktionsmenge für die Grüne Mark kommt mittlerweile aus Niederösterreich.
Das Weinviertel ist eine hervorragende Landschaft für Genuss-Reiten. Über sanfte Hügel und durch lichte Wälder kann auf dem Pferderücken die Natur der friedvollen Umgebung besonders genossen werden. Und es gibt außergewöhnliche Menschen, die sich ganz den Pferden verschrieben haben, so wie meine folgende Vorstellung besonderer Leute.
Rudolf Wertheim liebt Pferde und hat sein ganzes Leben mit diesen Tieren zu tun gehabt. Er ist der Obmann des Hautzendorfer Vereins "Freunde des Pferdes", welcher in engster Verbindung mit dem Österreichischen Pferdeschutzverband einen Zufluchtsort für Pferde bietet.
Die Anfragen betreffen Pferde, deren Besitzer verstorben sind und wo die Nachfahren nichts mit diesen Tieren anfangen können, oder wenn ein Pferdebesitzer in finanzielle Notlage geraten ist. In diesen Fällen kann vorübergehend das Pferd aufgenommen und fachgerecht versorgt werden.
Wertheim ist mit Pferden aufgewachsen. Die Familie hatte einen Fuhrwerks- und Fiakerbetrieb. Er war Reiter mit verschiedenen Ausbildungen und neben seiner beruflichen Tätigkeit als Konstrukteur im Fahrzeugbau und als Automobil-Sachverständiger war er auch als Sportlehrer aktiv.
Auch nach seiner Pensionierung möchte er noch immer Pferde um sich haben und hat sich in Hautzendorf den Traum eines Wohnhauses mit angeschlossenem Pferdestall und Koppeln verwirklicht.
In diesem liebevoll gestalteten Domizil betreibt der Verein einen Raritäten-Flohmarkt. Wertheim ist 1920 geboren und an seinem 60. Geburtstag wurde ihm die goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Solch ein leidenschaftliches Engagement hält offenbar jung und fit, sodass er seinen Pferdetraum noch lange genießen kann.
Auf Bauernmärkten kommen die Menschen zusammen. Produzenten und Käufer, Fachleute und Interessierte, Köche und Feinschmecker. Es ist also immer ein Erlebnis, am Markt einzukaufen, noch dazu so frische und hochwertige Lebensmittel wie am Bauernmarkt in Simonsfeld. Wenn das noch mit einem Fest verbunden wird, ist die Symbiose perfekt.
Die Simonsfelder sind pfiffige Leute. Während im ganzen Land der Dirndlgwandsonntag am 13. September stattfindet, wird er beim Bauernmarkt Simonsfeld schon am ersten Sonntag im September zelebriert. Bauernmarkt Obmann Leopold Wittmann: "So können die Trachten an mehreren Wochenenden ausgeführt werden, und zu unseren bäuerlichen Produkten passt diese Kleidung bestens dazu."
Neben den kulinarischen Köstlichkeiten gab es grandiose Tanzdarbietungen der Waldviertler Schuhplattler aus Martinsberg mit vielen akrobatischen Einlagen und der Volkstanzgruppe Landjugend Stockerau. Marion Kindl ist stolz auf das langjährige Bestehen dieser Gemeinschaft: "Unsere Weinviertler Tanzgruppe hat im Juni 50 jähriges Jubiläum gefeiert. Wir zeigen heuer traditionelle Tänze und auch Kombinationen aus Volkstanz und Hitparaden-Musik."
Die Besucher jubelten den Tänzern zu und verlangten nach Zugaben, und Leopold Wittmann war trotz des unsteten Wetters mit der Auslastung recht zufrieden.
Die Kellergassen des Weinviertels, ein unverwechselbares Wahrzeichen der Region, tief verwurzelt in der Lebens- und Arbeitswelt früherer Generationen. Ursprünglich in den Lehm gegrabene, mannshohe Röhren zum Lagern der Weinfässer, mit einem weißgekalkten Presshaus beim Eingang versehen. So haben die Weinkeller Jahrhunderte überdauert und werden heute immer öfter mit lokalen Festen zum Leben erweckt.
In Oberkreuzstetten lag eine Kellergasse mit vielen alten Weinkellern jahrelang im Dornröschenschlaf. In den letzten Jahren haben sich engagierte Kellerbesitzer an die Renovierung der ehemaligen Stätten der Weinherstellung gemacht. Weinbauer Hubert Ullmann: "Es entstand dabei die Idee, einen Kellergassen Erhaltungsverein zu gründen und jährlich ein Fest zu organisieren. Dabei sollen Weinbauern, aber auch alle anderen Landwirtschaftsbetriebe ihre Produkte präsentieren können."
Eine außergewöhnliche Vielfalt an Angeboten für Speis und Trank sowie an verschiedensten Programmpunkten war die Folge. Vegane und vegetarische Gerichte, klassische Heurigenschmankerl und natürlich Wein und Schnaps von verschiedensten Anbietern warteten auf die Gäste. Petra und Herbert Zimmermann boten neben ihren Bio-Öl Produkten auch Kichererbsen zum Knabbern und Belugalinsen an. Petra Zimmermann: "Die Rückmeldungen zu unserem Kellergassenfest sind durchwegs begeistert. Ein bodenständiges Fest, Vielfalt und außergewöhnliche Keller, die von ihren Besitzern gern gezeigt werden."
Das großartige Engagement der Betreiber wurde von den vielen Gästen zu recht gewürdigt. Weinkenner Wettbewerb, Chill-Lounge mit Blick auf eine Rinderweide, mit Liebe zum Detail renovierte Keller und Sitzplatzerl sowie die Führungen in die unterirdischen Röhrengänge aus Lehm waren nur einige der vielen Höhepunkte.
Mich beeindrucken Menschen, die sich mit Leidenschaft verschiedenen Themen widmen, ihr und unser Leben damit bereichern, und ihre Zeit damit in Freude verbringen. Ein solches Beispiel sind Helene und Peter Kukelka. Helene ist mit dem Bücherbus durch das Weinviertel gefahren, Peter Kukelka ist Restaurator der Orgel in Karnabrunn. Und sie erwecken das Altwiener Marionettentheater immer wieder zu neuem Leben.
Eine Orgel, die mehr als 250 Jahre alt ist, bespielt vom Organisten des Salzburger Domes Heribert Metzger, war für die Besucher des Konzertes in der Wallfahrtskirche Karnabrunn ein außergewöhnliches Hörerlebnis.
Metzger, der auch am Salzburger Mozarteum unterrichtet, brachte mit Kompositionen aus dem Zeitraum 16. bis 18. Jahrhundert das volle Klangvolumen der einst von Johann Ferstl und Josef Silberbauer konstruierten Orgel voll zur Geltung.
Einführende Worte und tiefe Einblicke in die Welt der Orgelmusik kamen von Peter Kukelka, ehemaliger Restaurator alter Musikinstrumente. Durch sein umfangreiches Wissen im Bereich der historischen Musik wurde für die Zuhörer die Welt der alten, analogen Musik richtig lebendig. "Mein Herz schlägt für diese Art von Musik aus dem ur-europäischen Kulturkreis, und besonders für diese wunderbare Orgel. Ich hoffe, dass sich einige Spender finden, damit dieses Instrument auch noch in den nächsten Jahrzehnten in dieser Qualität erklingen kann," so Kukelka.
Gemüse aus Wetzleinsdorf, Eier aus xxx, Lammfleisch aus Pellendorf. Wenn ich am Bauernmarkt einkaufe, weiß ich wo die Nahrungsmittel hergestellt werden und ich kann mit den Produzenten plaudern. Wie schon Heini Staudinger von Waldviertler GEA sagte: "Ich empfinde es als Privileg, dass ich in meinem kleinen Wohnort mein Essen direkt vom Produzenten kaufen kann." So geht es mir auch.
Die Schnäpse lagern zwar noch keine 20 Jahre in den hübsch etikettierten Flaschen, aber die edlen Brände zählen zu den Angeboten der ersten Stunde des Bauernmarktes Großrußbach. Das Sortiment habe sich ständig erweitert, berichtet Johanna Mantler aus ihrem Stand mit Teigwaren und Kuchen. Es reicht von Gemüse und Obstsäften zu Käse, Eiern und Fleisch bis hin zu Brot und Gebäck.
Fast ganzjährig werden hier regionale Lebensmittel direkt vom Erzeuger angeboten, und für viele Kunden ist neben bester heimischer Qualität im Einkaufskorb der nette Plausch über die Herstellung der Produkte gleich wichtig.
"Hier bekomme ich immer beste Qualität zu einem vernünftigen Preis", meint ein langjähriger Marktbesucher, "der wöchentliche Einkauf hier ist für mich ein Fixpunkt."
Das Schlendern durch diesen Bauernmarkt ist ein besonderer Genuss, durch die idyllische Lage in der Trift tätigt man seine Einkäufe mitten im Grünen, unter hohen Bäumen und Vogelgezwitscher, fernab von Autolärm.
Das Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen des Wochenmarktes wurde mit einem erweiterten Angebot an Kunsthandwerk gefeiert, zum Beispiel wurden dreidimensionale Glückwunschkarten aus der japanischen Falt- und Schneidekunst Kirigami oder auch ein witziger Deko-Gugelhupf aus Beton bestaunt. Vor dem Verkaufsstand der Tombola Lose bildete sich eine kleine Warteschlange und die Gewinne waren heiß begehrt.
Im gemütlichen Schanigarten konnte direkt vor Ort eine regionale Jause eingenommen werden und die im wahrsten Sinne bildschönen Jubiläumstorten waren ein Augen- und Gaumenschmaus.
Ein Labyrinth hat etwas Tröstliches. So verworren und verschlungen die Wege auch sein mögen, es gibt uns doch die Gewissheit, dass ein Ausgang zu finden ist. Und wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel.
Wenn man einen Bergkristall geschenkt bekommt, stellt sich die Frage nach einem würdigen Platz.
Genau dieser Frage widmete sich das Bildungshaus Großrußbach, denn anläßlich des begangenen Jubiläums "25 Jahre Kreistanz" wurde dieser Edelstein als Geschenk überreicht.
Gemeinsam mit dem Verein der Freunde und Förderer des Bildungshauses und der Pfarre Großrußbach, mitgestaltet von Maria-Gabriele Wosien und Kyriakos Chamalidis entstand ein Labyrinth im Freigelände des Schloßparks.
Das Zentrum des öffentlich zugänglichen Labyrinthes bildet nun dieser ca. 20 cm hohe Bergkristall.
In einer feierlichen Zeremonie wurde nach einleitenden Worten von Direktor Franz Knittelfelder die Segnung des Labyrinthes durch Prälat Dr. Matthias Roch vorgenommen, begleitet von mystischen harfenähnlichen Klängen und mit griechisch/deutschen Fürbitten.
Der Gang durchs Labyrinth wird als Läuterung gesehen und als Pilgerweg verstanden, auf dem man zu sich selbst findet.
Urlaub mit Sinn. Deutsch mit Stil.
Gabriele Dienstl | Hauptstraße 224 | A-2124 Oberkreuzstetten, Austria
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